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Die passende Belüftung für jedes Dach

Hinterlüftete Steildächer / geneigte Dächer

Von allen Bauteilen ist das Dach eines Hauses außerordentlich den wechselnden Witterungseinflüssen ausgesetzt. Wind, Nässe, Hitze, UV-Einstrahlung, sowie extreme Temperaturunterschiede wirken stark auf die Konstruktion und deren Bauteile, welche im Winter die Wärme im Haus halten und im Sommer die Hitze aussperren sollen, ein. Gleichzeitig schützt das Dach vor eindringendem Regenwasser, sowie, bei fachgerechtem Dachaufbau, die Innenräume vor entstehendem Kondenz- / Tauwasser.

Der Dachprofi unterscheidet bei Steil- / geneigten Dächern zwischen einem zweischaligen, belüfteten Dach (Kaltdach) und einem einschaligen, unbelüfteten Dach (Warmdach).

Unbelüftetes, einschaliges Dach (Warmdach)

Mit Warmdach bezeichnet man eine Dachkonstruktion, bei der keine Be- und Entlüftung zwischen der Dachunterkonstruktion und der Dachhaut (Unterspannbahn) vorhanden ist.

Um die Entstehung von Wasserdampfmoleküle aus der emporsteigenden Raumluft, welche in die Dämmung zwischen Sparren eindringen können, zu vermeiden, muss bei einem Warmdach zwingend eine raumseitige Dampfbremse eingebaut werden.

Ohne eine Dampfbremse dringt der nach oben steigenden Wasserdampf, sowie die entstehende Verdunstung (…auch der Mensch dampft) durch die innenseitig angebrachte Verschalung in die Wärmedämmung ein, kondensiert an der Wärme-/Kältebrücke wieder zu Wasser und sucht sich in der Dämmung seinen Weg nach unten. Nasse, im schlimmsten Fall schimmelnde Flecken an der Decken- / Wandverkleidung sind das dann sichtbare Ergebnis. Wobei die eigentliche Problemstelle aber meistens irgendwo anders im Dachbereich zu suchen ist.

Belüftetes, zweischaliges Dach (Kaltdach)

Im Unterschied zum Warmdach besitzt ein zweischaliges Kaltdach zwischen der Dachhaut (Unterspannbahn) und der Wärmedämmung eine Be- und Entlüftungsebene / Belüftungsschicht mit durchgehendem Lüftungsquerschnitt (mind. 2,0 cm Höhe).
Eine diffusionsoffene Unterspannbahn / Unterdeckbahn wird flächig unterhalb der wasserableitenden Dachdeckung (Dachziegel) auf den Sparren angebracht. Sie dient dazu Flugschnee oder Regen, der aufgrund evtl. Defekte durch die Dachziegel dringen kann, oder vom Wind unter die Eindeckung geblasen wird, sicher nach unten in die Traufe abzuleiten. Die Bahn schützt die darunter liegende Wärmedämmung vor Feuchtigkeit. Dadurch wird ein Durchsickern (Einleiten) von Regenwasser in die darunter befindlichen Räume, und gleichzeitig das Diffundieren (Ableiten) des aus den bewohnten Räumen emporsteigenden Wasserdampfes (Verdunstung) in die Entlüftungsebene gewährleistet.

Kaltdach – Die Entlüftung (Trockenfirst)

Die Antriebskraft für eine funktionierende Entlüftung ist die Thermik. Diese entsteht durch die Temperaturunterschiede zwischen dem unteren Lufteintritt am Dach (Traufe) und dem oberen Austritt (First).

Für die fachgerechte Be-/Hinterlüftung eines Steildaches, sowie für den Schutz der Konstruktion vor eindringenden Vögeln / Kleintieren werden verschiedene Materialien eingesetzt:

Lüftungsprofil

Das Lüftungsprofil ist ein schlagzähes, witterungsstabiles, UV-stabilisiertes und einseitig gelochtes Hart-PVC-Profil. Es ist 2,5 m lang, 90° abgewinkelt sowie einseitig gelocht und wird in verschiedenen Profilbreiten und Farben angeboten. Das Profil wird als Lüftungswinkel zur Dachbelüftung im Traufbereich, und als Abschlussprofil für die Fassadenhinterlüftung eingesetzt und verhindert u.a. das Eindringen von Vögeln und Kleintieren.
Es gewährleistet, mit einem der Abmessung der Profillochung angemessenen Lüftungsquerschnitt, eine ausreichende Belüftung und Luftzirkulation im Dach- und Fassadenbereich.

Traufgitter (Lüftungseintritt)

Traufgitter / Vogelschutzgitter / Lüftungsband besteht aus UV- und witterungsbeständigem robusten PVC. Es bietet an der Dachtraufe (in Kombination mit Traufenkamm oder Traufenelement mit Kamm), sowie Kehle, Ortgang und Pult am Lüftungseingang eine wirkungsvolle Absperrung gegen das Eindringen von Vögeln, Kleintieren und Insekten.

Gleichzeitig bildet das Traufgitter eine Barriere für Laub und andere Verschmutzungen, welche der Wind unter das Dach wehen könnte. Es gewährleistet, nach DIN 4108, mit einem der Abmessung des Gitters angemessenen Lüftungsquerschnitt, eine ausreichende Belüftung und Luftzirkulation im Dachbereich. Das Traufgitter ist schnell verlegt, modellunabhängig bei allen Dachsteinen und Dachziegeln einsetzbar und in verschiedenen Breiten lieferbar.

Traufkamm

Traufkamm / Traufenlüftungskamm besteht aus einer 1,0 m langen Kunststoffleiste, mit vorgefertigten Nagellöchern, und 60 mm hohen Kammzähnen. Die bruchfesten, biegsamen Zähne passen sich jedem Dachziegelprofil an und verhindern einen Vogeleinflug an Traufe, Kehle und Ortgang, ohne die Trauflüftung einzuschränken. Die Befestigung des Traufkammes erfolgt mit Edelstahl-Schraubnägeln oder Edelstahlschrauben auf der Traufbohle oder Trauflatte.
Der Traufkamm ist modellunabhängig bei allen Dachsteinen und Dachziegeln einsetzbar.

Traufenelement mit Kamm

Das Traufenelement mit Kamm besteht aus einer 32 mm hohen, 1,0 m langen Traufenlüftungsleiste aus Kunststoff, mit aufgesetzten 60 mm hohen Kammzähnen.
Vorgefertigte Nagellöcher sorgen für eine einfache und schnelle Montage.

Das Element ersetzt die Doppellatte (Sturzlatte), erspart das Einarbeiten der Rinneisen und gewährleistet einen ungehinderten Wasserablauf.

Die auf dem Element angebrachten Distanzklötzchen überbrücken die Stärke des Rinneisens und können bei Bedarf (z.B. zum Ausgleichen von Unebenheiten) einfach abgedreht werden.
Die bruchfesten, biegsamen Kammzähne passen sich jedem Dachziegelprofil an und verhindern einen Vogeleinflug ohne die Trauflüftung einzuschränken.
Der Traufenelement ist modellunabhängig bei allen Dachsteinen und Dachziegeln einsetzbar.

Traufenelement ohne Kamm

Das Traufenelement ohne Kamm besteht (wie das Traufelement mit Kamm) aus einer 32 mm hohen, 1,0 m langen Traufenlüftungsleiste aus Kunststoff, jedoch ohne Kammzähne.

Das Element ersetzt die Doppellatte (Sturzlatte), erspart das Einarbeiten der Rinneisen und gewährleistet einen ungehinderten Wasserablauf.

Die auf dem Element angebrachten Distanzklötzchen überbrücken die Stärke des Rinneisens und können bei Bedarf (z.B. zum Ausgleichen von Unebenheiten) einfach abgedreht werden.
Vorgefertigte Nagellöcher sorgen für eine einfache und schnelle Montage.
Der Traufenelement ist modellunabhängig bei allen Dachsteinen und Dachziegeln einsetzbar.

Kehldichtungsstreifen

Der Kehldichtungsstreifen ist ein selbstklebender Vollschaumstreifen (30 x 60 mm x 1,00 m) aus verrottungsstabilem Netzschaum in verschiedenen Farben.
Er wird zur seitlich lüftenden Abdichtung zwischen dem Kehldichtband und der Dacheindeckungsplatte, sowie zur Abdichtung von Anschlussstücken wie Kehlen, Wandblechen, Kaminanschlüssen, oder Brustblechen verwendet.

Die flexible keilförmige Abdichtung schützt gegen eintreibenden Schlagregen sowie Flugschnee und passt sich durch seine formbare Struktur jedem Dachwerkstoffprofil an

Nageldichtbänder

Nageldichtbänder verhindern das Eindringen von Feuchtigkeit und Schlagregen in die bestehenden Nagelperforationen (Nagelstellen) zwischen Konterlattung und Dachunterspannbahn. Die Bänder umschließen und dichten Nagel- und Tackerlöcher, z.B. unter der Konterlattung im Dachbereich, auf der Lattenkonstruktion und unter Holzfaserdämmplatten ab

Nageldichtbänder gibt es als selbstklebendes Dichtband aus mikrovernetztem Polyethylenschaum.

Die alternative hochwertige Variante besteht aus einem beidseitig selbstklebenden grauen Dichtband mit Butylkautschukkleber. Es ist selbstverschweißend, wasserdicht, undurchlässig für Wasserdampf, von dauerhaft hoher Plastizität und entwickelt einen hohen Widerstand gegen ein Abschälen, Abscheren, Abziehen.

Es ist besonders für Steildachkonstruktionen geeignet. Hier verhindert das Abdichtband zwischen den Konterlatten und der Dachunterspannbahn das Eindringen von Feuchtigkeit und Schlagregen in die Perforationen der Dachunterspannbahn (Nagelstellen).

First- und Gratlattenhalter, universal

Der universal einsetzbare First- und Gratlattenhalter besteht aus einem verzinkten Stahlblech mit Aussparungen und vorgefertigten Nagellöchern. Durch die leicht verformbaren Schenkel wir eine einfache, aber optimale Anpassung an die Dachneigung ermöglicht. Die Firstlattenauflage beträgt 50 mm, die Abmessung der Schenkel 19 x 4 cm. Vorgefertigte Nagellöcher sorgen für eine schnelle und sichere Befestigung der First-/Gratlatte auf Konter- bzw Dachlatten. Dadurch wird eine optimale Luftzirkulation am First gewährleistet.

First- und Gratnagel

Besteht aus einem feuerverzinkten Lattenhalter-Oberteil mit verschweißtem Nagel in den Längen: 210 mm bis 310 mm. Der Lattenhalter wird an jener Stelle eines Steildaches eingeschlagen, an der die Sparren den First / Grat bilden.
Statt über einen Nagelkopf, verfügt der Lattenhalter über eine Art Balkenschuh mit 50 mm Breite. In diesen wird die Firstlatte eingelegt und seitlich beidseitig verschraubt. Diese Arbeitsweise ermöglicht ein Eindecken des Daches bis zum First und gewährleistet dort eine optimale Luftzirkulation.

First- / Gratrolle (Lüftungsaustritt)

Für eine funktionierende thermische Hinterlüftung muss für die an der Traufe eintretende Luft am First und Grat ein Abzug geschaffen werden. Hierzu wird, statt die Firstziegel zu vermörteln, ein Trockenfirst montiert.
Dazu wird eine regen- und flugschneesichere Abdeckung mittels einer perforierten First- / Gratrolle, (auch Rollfirst, Trockenfirst) auf der Firstlatte geschaffen. Diese wird auf der Firstlatte ausgerollt und darauf mittels Klammern angetackert, oder mit Edelstahl-Schraubnägel befestigt.  Die selbstklebenden farbigen Alu-Randstreifen oder Kupfer-Randstreifen der Rolle werden auf die Wellenformen der links und rechts vom First beginnenden Ziegelreihen aufgelegt, mit Hilfe eines Pressholzes (z.B. Hammerstiel) angeformt, und gleichzeitig durch den auf den Randstreifen befindlichen Butylkleber dauerhaft verklebt.
Die an der Rolle doppelseitigen angebrachten Lüftungskanäle sorgen für eine hohe Lüftungsleistung an First und am Grat und bieten eine hohe Sicherheit vor Triebregen und Flugschnee. Dadurch wird die angestrebte Langlebigkeit der Dachkonstruktion bestens unterstützt.

First- / Gratklammer

First- und Gratpfannen werden, je nach Dachsystem, am Scheitelpunkt der First- / Gratrolle aufgesetzt und mittels First- / Gratklammern und Edelstahl-Schraubnägeln oder Edelstahlschrauben (Ø 4,5 mm, Einschraubtiefe mind. 25 mm) sicher auf den First- / Gratlatten befestigt.

Firstendscheiben

Universell passende Firstendscheiben gibt es aus PVC (einfarbig) oder Aluminium (je Seite eine Farbe: ziegelrot / braun oder schwarz / weiss). Sie sind der passende belüftete Abschluss an den Endseiten von Trockenfirst und Grat und werden ebenfalls mit Edelstahl-Schraubnägeln oder Edelstahlschrauben befestigt.

Dach-Entlüftungsschlauch, flexibel

Ermöglicht den flexiblen Anschluss des Dunstrohres an den Entlüftungsstrang und sorgt für eine langlebige, spannungsarme Verbindung. Der obere Abgang des Schlauches ermöglicht durch Abschneiden der Reduzierung den Anschluss an Dunstrohren mit einem Durchmesser von 100 und 125 mm. Am unteren Abgang können Sanitär-/Abzugsrohre mit Durchmesser 100 mm angeschlossen werden. Das Element besteht aus grauem PVC mit Reduzierstück und HT-Anschluss NW-100/70. Es ist temperaturbeständig bis +60°C und mit Schlauchschelle + Schraubverschluss versehen.

 

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