Heute kommen wir dem Ende unserer Baustelle ein großes Stück näher! Im letzten Teil (Kelleraußenwand trockenlegen Teil 3 | Verkieselung & Verputzen) haben wir das Kiesol als Grundierung aufgebracht und die Mauer neu verputzt. Heute nehmen wir den Schwarzanstrich vor. Früher aus umweltschädlichem Teer hergestellt, heute auf Bitumenbasis.
Wir empfehlen dafür den 2K-Schwarzanstrich (2 Komponenten), da dieser schneller durchtrocknet. Ein-Komponenten (1K) Anstriche benötigen teilweise sehr lang zum Trocknen und wenn ihr in einem Gebiet mit vielen Regenfällen wohnt, kann dies sehr hinderlich sein.
Ein Schwarzanstrich bildet eine wasserabweisende Schicht. In Kombination mit der Grundierung, den Styrodurplatten und der späteren Noppenfolie, ist die Maueraußenwand künftig bestens gegen das Eindringen von Feuchtigkeit gerüstet! Ein Schwarzanstrich ist auch flexibel und kann sich so anpassen, ohne zu brechen.
Was ist 2-Kompoonenten Schwarzanstrich?
2-Komponenten Schwarzanstrich ist eine Art von Beschichtung, die aus zwei separaten Komponenten besteht, die vor der Anwendung miteinander vermischt werden müssen. Typischerweise handelt es sich um eine Basis und einen Härter, die miteinander kombiniert werden, um eine chemische Reaktion auszulösen, die zur Aushärtung der Beschichtung führt.
Diese Art von Anstrich bietet oft eine verbesserte Leistung im Vergleich zu Ein-Komponenten-Anstrichen, da die chemische Reaktion zwischen den beiden Komponenten zu einer härteren und widerstandsfähigeren Beschichtung führt. Dadurch ist der 2-Komponenten-Anstrich in der Regel widerstandsfähiger gegen Abnutzung, Chemikalien und Witterungseinflüsse.
Der 2-Komponenten Schwarzanstrich wird häufig für Anwendungen verwendet, bei denen eine besonders strapazierfähige und langlebige Beschichtung erforderlich ist, wie beispielsweise bei der Abdichtung von Betonflächen, dem Schutz von Metallstrukturen vor Korrosion oder dem Schutz von Außenwänden vor Feuchtigkeitseintritt.
Anbringen des Schwarzanstrichs
In der Verpackung des Schwarzanstrichs befindet sich neben dem eigentlichen Produkt, dem Schwarzanstrich, auch ein Pulver (daher die Bezeichnung 2 Komponenten), das mit der Schlemme vermischt werden muss.
Wie bereits im vorherigen Beitrag erwähnt, kann dieses Pulver nicht per Hand vermischt werden, sondern erfordert einen elektrischen Rührstab!
Die beiden Komponenten werden gemischt, bis kein Pulverrückstand mehr zu sehen ist.
Tipp: Pulver nicht auf einmal zur Masse geben, sondern Stück für Stück, so lässt sie sich besser vermischen.
Hinweis: Ein Schwarzanstrich lässt sich nicht aus Kleidung entfernen und ist auch sehr hartnäckig beim Entfernen von Händen und Haut. Hier ist das Tragen eines Arbeitsanzugs sowie Arbeitshandschuhen ratsam.
Unbedingt auch Kinder und Hundenasen von dieser Masse fern halten!
Sollte doch etwas von dem Schwarzanstrich auf die Hände und Haut gelangt sein, ist es empfehlenswert dieses schnellstmöglich zu entfernen. Am besten gelingt dies mit Handwaschpaste.
Die Masse ist nicht flüssig, aber weich. Sodass sie von der Konsistenz mit einem Quast verarbeitet und an die Wand gebracht werden kann. Dies kann auch mit einer verzahnten Kelle umgesetzt werden, ist aber für Laien eher nicht zu empfehlen. Wir bringen nun die erste Schicht des Schwarzanstriches an die Wand. Beim zweiten Durchgang könnt ihr dann auf eine Kelle wechseln.
Das erste Auftragen mit dem Quast wird so lange fortgeführt, bis eine knapp 1cm dicke Schicht erreicht ist. Achtet beim Sockel wieder auf die Hohlkehle!
Habt ihr die komplette Mauer bedeckt, lasst ihr den ersten Anstrich etwas durchtrocken oder zumindest anziehen.
Beim Aufbringen hat die Masse eine bräunliche Farbe. Nach 2 – 3 Tagen Trocknungszeit verfärbt sie sich schwarz und entspricht von der Haptik her einer Gummischicht.
Direkte Sonneneinstrahlung sollte möglichst vermieden werden, da die Gefahr von Rissen besteht. Hier macht es tatsächlich Sinn, aus Folie und Trägern eine Art Vordach zu bauen.
Nach 2-3 Tagen könnt ihr nun die zweite Schicht auftragen. Bei dieser Schicht haben wir nicht mehr den Quast, sondern die Kelle verwendet. Ihr wiederholt den gesamten Prozess, verteilt erneut eine Schicht auf der kompletten Mauer und achtet (na, wer weiß es schon?), genau: wieder auf die Hohlkehle!
Durch die verzahnte Kelle sind nun Rillen auf der Wand zusehen (ähnlich wie beim Fliesen legen).
Styrodurplatten anbringen
Nun kommen die Stryrodurplatten zum Einsatz. Es gibt sie in verschiedenen Stärken, wir haben uns für 10cm Dicke entschieden.
Wir haben die Platten ebenfalls mit dem Schwarzanstrich bestrichen und diese dann an die Wand gebracht (nass auf nass). Beim ersten Durchgang haben wir das NICHT gemacht und die Platten sind uns nach einigen Stunden (in praller Sonne) wieder entgegengefallen. Das wollen wir vermeiden und euch soll das nicht passieren!
Den Schwarzanstrich auf der Wand habt ihr fertig, in zwei Durchgängen. Nun schmiert ihr etwas Schwarzanstrich auf die Platten. Klebt beides aneinander und schiebt die Platten auch ineinander, so gut es geht. Die Styrodurplatten sind verzahnt, ähnlich wie Laminat und können so ineinandergesteckt werden. Es entsteht ein glattes Bild an der Mauerwand.
Müsst ihr die Platten zuschneiden, könnt ihr sie mit einer Handsäge oder einem Heizstab schneiden.
Hinweis: Styrodurplatten dürfen NICHT über die gelbe Tonne entsorgt werden, sondern müssen zum Recyclinghof gebracht werden.
Fazit: In diesem Beitrag haben wir einen entscheidenden Schritt in der Renovierung unserer Keller Außenwand gemacht. Angefangen mit dem Schwarzanstrich, der dank seiner wasserabweisenden Eigenschaften zusammen mit der Grundierung, den Styrodurplatten und der späteren Noppenfolie einen effektiven Schutz gegen Feuchtigkeit bietet. Die Anwendung des 2K-Schwarzanstrichs erforderte sorgfältiges Mischen der Komponenten und das Tragen geeigneter Schutzkleidung, um hartnäckige Flecken zu vermeiden. Durch das Auftragen in zwei Schichten und die Verwendung einer verzahnten Kelle für die zweite Schicht konnten wir eine gleichmäßige Beschichtung erreichen und dabei besonders auf die Hohlkehle achten.
Im Anschluss widmeten wir uns der Installation der Styrodurplatten, die zusätzliche Isolierung bieten und mit dem Schwarzanstrich für eine einheitliche Optik sorgen. Die richtige Handhabung und Entsorgung dieser Platten wurden ebenfalls erläutert, um eine umweltbewusste Renovierung sicherzustellen.
Mit diesen Maßnahmen sind wir unserem Ziel einer trockenen und geschützten Keller Außenwand einen bedeutenden Schritt nähergekommen.
Lesen Sie auch: Kelleraußenwand trockenlegen Teil 1 | Ursachen und Vorbereitung
Lesen Sie auch: Kelleraußenwand trockenlegen Teil 2 |Schwarzanstrich entfernen & Sockel ausbessern
Lesen Sie auch: Kelleraußenwand trockenlegen Teil 3 | Verkieselung & Verputzen
Lesen Sie auch: Kelleraußenwand trockenlegen Teil 5 | Noppenbahnen und Sandfüllung
